„Besser
spät als nie“- so kommt doch noch der Eintrag unseres Verdon-Trips vor 2
Wochen. Wir (Jan und Sevi) starteten am Freitag unsere lange Fahrt nach
Verdon. Am Abend im schmucken
Örtchen „Palud sur Verdon“ angekommen, standen wir vor dem Problem, dass die
meisten Campingplätze schon Saisonende hatten. Doch wir fanden noch einen
hübschen Camping, welcher noch eine Nacht offen hatte, so blieben wir vorläufig
mal auf diesem.
Am nächsten
Morgen Regnete als wollte Petrus denn ganzen Canyon überfluten. Um den Tag doch
noch sinnvoll zu nutzen, machten wir uns auf in den „Hulk“, eine regensichere
Grotte am Anfang der Schlucht. Aber Achtung, man sollte den Zustieg schon mal
richtig durchlesen und nicht in den dunklen Tunnel latschen, sondern vor diesem
runter zum Fluss gehen,sonst endet man in einem unendlichen Stollenloch... Den
Fluss überquert man über eine eingerichtete Seilbrücke, danach folgt ein
klettersteigartiger Zustieg durch den Verdonjungel.
In der Grotte angekommen,
warten Routen von 5c bis 8c, somit konnten wir uns den ganzen Tag trocken
vergnügen. Am Abend richteten wir uns dann auf einem neuem Camping ein, welcher
der Szenetreff der Kanufahrer war, welche aber ausserordentlich nette Leute
sind, so lernten wir noch etwas französisch und wissen jetzt, was Korkenzieher
auf Französisch heisst....
Am nächsten
Tag war wir dann heiss auf die Schlucht. Nachdem uns ein paar deutsche
Kletterer eine super Route (Or Sujet, 6c, 9 Seillängen) am Ende der Route de
Cretes empfohlen hatten (Zitat: 200 Meter Wand, total ausgesetzt, 5*6C, absolut
hart!) waren wir gespannt, was uns da erwartete. Schlussendlich stellte sich
die Route als super Plaisir heraus, wenn man von Podest zu Podest klettern als total ausgesetzt bezeichnet
evtl. schon noch hart.... Wir standen pünktlich zu den ersten Regentropfen
wieder am Ende der Schlucht.
Am Montag
musste dann aber eine spektakuläre Route in der Hauptschlucht her, so
entschieden wir uns für „Phoebus“ (7a, 7 Seillängen). Da ging es ab der zweiten
Seillänge schon um einiges yässer zu und her als am Tag zuvor. Die Route war
anhalten schwierig und sehr technisch an super scharfem roten Tropflochkalk.
Am Dienstag
hatten wir nochmals Lust auf eine ähnliche Route wie am Montag, so wählten wir
„Golem“ (7a,6 Seillängen).
Die Route startet nach dem Abseilen direkt über
einem grossen Überhang an einem Hängestand. Die erste Länge war schon die
Schlüssellänge, exponiert querte Jan vom Stand nach rechts und dann hoch an
feinen Tropflöcher und Rillen, auch wieder ziemlich technisch. Nach einem
harten Fight legte Jan dann einen spektakulären Verdonsturz von ca. 8 Meter
hin, die Geier wetzen schon die Schnäbel, doch Jan landete sanft im Seil. Danach
folgten weitere schöne, technisch anspruchsvolle Seillängen und niemals
eintönig. Oben angekommen war es erst 15.00 Uhr, also fuhren wir schnell ins
Dorf, assen einen feinen Crep und stiegen dann um 17:00 Uhr noch in „Minets
Gominés (6b+, 4 Seillängen) ein und stiegen diese zügig durch. Nach diesem
ausgefüllten Tag waren unsere Finger so geschändet, dass am Abend sogar das
Bieröffnen zur absoluten Qual wurde....
Am nächsten
Tag war Ruhetag und Reisetag, da wir die letzten zwei Tage noch nach Ceüse
wollten um abzustromen. So fuhren wir gemütlich von Verdon nach Gap, kauften
ein und richteten uns auf dem Camping ein. Am Donnerstag und Freitag kletterten
wir noch vom Morgen bis am Abend am super Fels von Ceüse und konnten auch ein
zwei schwere Routen Punkten, wobei wir vorallem viel klettern wollten und nicht
gross projektierten. Am Samstag fuhren wir dann gemütlich nach Hause, die
Finger wieder Wund wie Babyärsche aber glücklich kamen wir dann am Abend
zuhause an.
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